"Ein Qualitätssicherungssystem sollte aus der eigenen Community heraus entwickelt werden, und auch Aspekte jenseits von Symptomschwere erfassen, sowie eine Langzeitperspektive für die Zeit nach der Therapie enthalten."
Prof. Cord Benecke
Qualitätssicherung (QS) in der ambulanten Psychotherapie befindet sich aktuell in einem Veränderungsprozess. Erfolgt die QS bisher durch das so genannte Gutachterverfahren, Inter- und Supervision sowie Fortbildungen, werden seit einigen Jahren zunehmend datengestützte QS-Systeme diskutiert. Im Auftrag des G-BA hat das IQTIG jüngst einen Entwurf eines gesetzlich verpflichtenden QS-Verfahren vorgelegt, welches allerdings auf starke Widerstände stößt, und einen auf kurzfristige "Erfolge" ausgerichteten Symptomfokus noch weiter erhöhen könnte. (Für eine ausführliche Beschreibung siehe: Benecke & Volz (2023). Qualitätsmerkmale und Versorgungsrelevanz psychodynamischer Ausbildungsambulanzen: Das QVA-Projekt. ZPMP. Das Manuskript ist frei zugänglich unter: https://www.vr-elibrary.de/doi/epdf/10.13109/zptm.2023.69.oa4)
Behandler:innen in der ambulanten Praxis eine einfach handhabbare, sichere und klinisch hilfreiche Qualitätssicherung an die Hand zu geben, um so ein systematisches Feedback über die eigene Arbeit zu erhalten. Dabei liegt der Fokus auf etablierten Testverfahren zur Status- und Verlaufsmessung und erfasst explizit wichtige Bereiche jenseits reiner Symptombelastungen und schließt für jede:n Patient:in eine Beobachtung nach einer Therapie (Katamnese) automatisch mit ein.
Praxen und Ambulanzen wird eine einfach durchzuführende, umfassende und für die ambulante Praxis entwickelte Qualitätssicherung bereitgestellt. Dies umfasst einerseits automatisiert erstellte Befundbögen von Patient:innen, welche als zusätzliche Informationsquelle für Diagnostik und Behandlungsplanung sowie zur Verlaufskontrolle genutzt werden können. Die Verlaufserhebungen inkludieren lange Katamnesen. Jede Praxis/Ambulanz erhält einmal pro Jahr eine risikoadjustierte Gesamtauswertung über alle Patient:innen und Verläufe. Für eine Teilnahme wird lediglich ein gängiger Internetbrowser benötigt. Aufwändige Software-Installationen sind nicht nötig.
Das QSP-Institut stellt die erhobenen Daten (bei vorliegender Zustimmung durch die Therapeut:innen und Patient:innen) Prof. Benecke für eine wissenschaftliche Begleitforschung an seinem Lehrstuhl zur Verfügung. Jede Praxis/Ambulanz kann zu jedem Zeitpunkt über ihre eigenen (Roh-)Daten verfügen. Dies beinhaltet auch die Nutzung für eigene Forschung und Auswertungen. Es liegt ein DSGVO-konformes Löschungskonzept sowie ein positives Ethik-Votum vor.
Ablauf und Datenschutz
Patient:innen erhalten sowohl vor Behandlungsbeginn, als auch im weiteren Verlauf sowie nach Behandlungsende (Katamnese) Online-Fragebögen, die zur Erstellung von für die ambulante Praxis entwickelten Befundbögen für Behandler:innen verwendet werden. Die Online-Fragebögen enthalten etablierte Testverfahren, die eine umfassende Status- und Verlaufsdiagnostik bereitstellen.
Behandler:innen werden für die Zeit Ihrer laufenden Behandlungen ebenfalls gebeten, in Online-Fragebögen Aspekte ihres klinischen Erlebens zu erfassen. Diese Verlaufsmessungen erfolgen analog zu den behandelten Patient:innen und erlauben so eine systematische und multidimensionale Qualitätssicherung .
Die technische Umsetzung wurde mit eigenen und externen IT-Sicherheitsexperten geplant und durchgeführt. Alle Daten werden ausschließlich auf gesicherten Servern in Deutschland gespeichert. Für die wissenschaftliche Begleitforschung werden alle Daten automatisch pseudonymisiert. Jede Praxis kann zu jedem Zeitpunkt über ihre Daten verfügen (Datenhoheit)
Ein Einstieg für Praxen ist jederzeit schnell und unkompliziert möglich. Schreiben Sie uns dazu gerne eine Mail.
QVA-Projekt: Qualitätsmerkmale und Versorgungsrelevanz psychotherapeutischer Ausbildungsambulanzen
Das QVA-Projekt ist ein von der Universität Kassel initiiertes Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Cord Benecke, welches 2021 bundesweit an mehreren Ambulanzen gestartet ist. Es richtet sich an alle Ausbildungsambulanzen, sowohl mit psycho-dynamischem, verhaltenstherapeutischem, systemischem oder verfahrensübergreifendem Tätigkeitsschwerpunkt. Derzeit nehmen 32 Ambulanzen teil (Stand 09/24). Für weitere Informationen siehe Benecke & Volz (2023).
Das QVA-Projekt hat zwei Zielsetzungen. Zum einen wird den teilnehmenden Ausbildungs-ambulanzen ein System zur datengestützten Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt, welches eine risikoadjustierte Gesamtauswertung über relevante Patienten und Vermittlungs-parameter ermöglicht. Zum anderen erfolgt eine wissenschaftliche Begleitforschung, die wichtige Fragen bzgl. der durch Ambulanzen geleisteten psychotherapeutischen Versorgung untersucht.
Die Entwicklung eigener lokaler Fragestellungen und Zusatzerhebungen in Ausbildungs-ambulanzen (z.B. für Promotionsvorhaben) ist explizit erwünscht und wird (sofern erwünscht) vom Lehrstuhl der Universität Kassel unterstützt. Es besteht zudem die Möglichkeit für interessierte Ausbildungskandidat:innen im Rahmen einer sogenannten "Patenschaft" an laufenden Publikationen mitzuwirken, um einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu erhalten.
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Cord Benecke ist Psychoanalytiker, Psychologischer Psychotherapeut und Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Kassel.
Mail: benecke@qsp-institut.de
Matthias Volz ist Psychologischer Psychotherapeut (TP) und lehrt und forscht am Lehrstuhl von Cord Benecke an der Universität Kassel.
Mail: volz@qsp-institut.de
Daniel Bühler ist Ingenieur und Software-Architekt mit Arbeitsschwerpunkt im Bereich Python-Entwicklung.
Mail: buehler@qsp-institut.de
QSP-Institut GmbH
Universitätsplatz 12,
34127 Kassel
E-mail: info@qsp-institut.de
Handelsregister Registergericht Kassel HRB 19383
Geschäftsführer: Dr. Matthias Volz
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